Berufliche Orientierung an der Haidefeldschule

Die Berufliche Orientierung gehört zu den grundlegenden Aufgaben der Schule. Die Berufsorientierung „ist als lebenslanger Prozess der Abstimmung von individuellen Kompetenzen, Potenzialen und Wünschen mit den Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt zu begreifen und befähigt die Schülerinnen und Schüler, sich reflektiert und selbstverantwortlich für eine Ausbildung oder ein Studium und dann für einen Beruf zu entscheiden“ (Verordnung für Berufliche Orientierung in Schulen 2018, § 1).

In diesem Zuge ist die Aufgabe der Schule die Schülerinnen und Schüler umfassend zu beraten, zu begleiten und den Erwerb der notwendigen Kompetenzen individuell zu fördern.

Um unsere Schüler bestmöglich auf diesen besonderen Lebensabschnitt des Übergangs von Schule und Beruf vorzubereiten, ist das übergeordnete Ziel der Haidefeldschule die Schüler zu beraten, zu begleiten und den Erwerb der notwendigen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen individuell zu fördern.

Verantwortungsvolle Lebensplanung unter Berücksichtigung der individuellen Lebens- und Lernvoraussetzungen jedes einzelnen Schülers steht im Mittelpunkt aller Anstrengungen.  So kann eine aktive Teilhabe am Zusammenleben in unserer Gesellschaft gelingen.

Maßnahmen der Beruflichen Orientierung an der Haidefeldschule

Um den Schülern frühestmöglich eine optimale berufliche Perspektive zu ermöglichen, können bereits Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe am Girls- und Boys-Day teilnehmen. Neben der Vermittlung der Kulturtechniken und der fachspezifischen Kompetenzen gewinnt das handlungs- und projektorientierte Lernen ab Klasse 7 an Bedeutung. Die berufliche Orientierung wird anhand von Texten, praktischen und theoretischen Auf­gabenstellungen in den Fächern Deutsch, Gesellschaftslehre, Mathematik und Arbeits­lehre ab der Jahrgangsstufe 7 vermittelt und ist somit wesentlicher Teil des Unterrichts, der nach Bedarf auch leistungsdifferenziert stattfindet.

Die Rahmenvereinbarungen zwischen der Kultusministerkonferenz und der Bundesagentur für Arbeit (2004) stellen die Notwendigkeit für lebenslanges Lernen, Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit heraus. Dies ist wichtig, damit junge Menschen befähigt werden, nach der Schule einen Übergang ohne Brüche und Warteschleifen zu bewältigen. Dieses Vorhaben soll in Kooperation zwischen Schule, Bundesagentur für Arbeit, der Wirtschaft und weiterer regionaler Akteure bewerkstelligt werden (vgl. Kultusministerkonferenz & Bundesagentur für Arbeit, 2004, s.2-3). Durch gezielte Berufsberatung ab Klasse 7 werden die Schülerinnen und Schüler schrittweise auf den Übergang in das Berufsleben vorbereitet und auf diesem Weg begleitet. An der Haidefeldschule werden die Schülerinnen und Schüler durch die Potenzialanalyse, die Talentewerkstatt, die sozialpädagogische Betreuung, die OloV Beauftragte, die Reha-Berufsberatung, Praktika, kontinuierlichen Praxistag, verlässliche Praktikumspartnerbetriebe, Berufsmesse auf die Berufswelt vorbereitet.

Mittelstufe (5./6.Schulbesuchsjahr)

·        Arbeitslehre (Papierverarbeitung, textiles Gestalten)

·        Erste Betriebserkundungen

·        Teilnahme an Girls-/Boys-Day

Berufsorientierungsstufe (7.Schulbesuchsjahr)

·        Teilnahme an Girls- und Boys-Day

·        Betriebserkundungen

·        Einführung Berufswahlpass

·        Bo-Unterricht: Kennenlernen von Berufsfeldern

·        AL-Unterricht (Holz, Metall, Papierverarbeitung)

·        Besuch BIZ

Berufsorientierungsstufe (8./9.Schulbesuchsjahr)

·        Teilnahme an der Talentewerkstatt (Potentialanalyse)

·        Zweiwöchige Betriebspraktika

·        Intensive Vor- und Nachbereitung der Praktika

·        Betriebserkundungen

·        BO- und AL-Unterricht

·        Organisation des schulinternen Pausenverkaufs

·        Berufsorientierung des Jugendbildungswerks (Präventionstage, Sozialkompetenztraining)

·        Erstgespräch Reha-Berufsberater der Agentur für Arbeit

BuS (Beruf und Schule 10./11.Schulbesuchsjahr)

·        iPad-Klasse

·        Zweiwöchige Blockpraktika

·        Kontinuierlicher Praxistag

·        Intensive Vor- und Nachbereitung der Praktika sowie Begleitung des kontinuierlichen Praxistags

·        Betriebserkundungen, Besuch der Ausbildungsmesse

·        Erlebnispädagogische Angebote des Jugendbildungswerks

·        Sozialkompetenztraining

·        Bewerbungstraining

·        After-Work-Party gemeinsam mit den Praktikumsbetrieben

·        Organisation des schulinternen Pausenverkaufs

·        Vorbereitung und Durchführung der Projektprüfung

·        Vorbereitung auf den Hauptschulabschluss

·        „Kein Abschluss ohne Anschluss“

BuS (Beruf und Schule)

Die BuS-Klasse ist eine Kooperationsklasse der Haidefeldschule und der Haupt- und Realschule Birstein, die seit dem Schuljahr 2017/18 besteht.

Die beiden Schulen begleiten die Jugendlichen auf ihrem Weg in die Berufs- und Lebenswelt, indem sie den Schülern, anknüpfend an ihre individuellen Lebens- und Lernvoraussetzungen, Kompetenzen vermitteln, um das Ziel des Hauptschulabschlusses zu erreichen.

Neben dem Schwerpunkt der beruflichen Orientierung bildet auch die Förderung der Medienkompetenz einen wichtigen Schwerpunkt. Die BuS-Klasse ist eine iPad-Klasse, sodass jedem Schüler ein iPad zur Verfügung gestellt wird. Die Schüler begreifen das Tablet als Arbeitsgerät und erweitern ihre medialen Kompetenzen, um diese im Alltag, auf der Arbeitssuche und im späteren Berufsleben nutzen zu können.

Mit dem Pilotprojekt BuS soll Schülerinnen und Schülern eine Möglichkeit gegeben werden, aus ihrer negativ belasteten Schullaufbahn auszuscheren und in einer Klasse mit vielfachen und berufsnahen Praxismodulen einen neuen Weg zu gehen. Durch die Bestätigung von Leistungen in der Praxis finden sie Motivation und Selbstbewusstsein und starten stark in die Berufswelt. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit sich über Praktika bei Betrieben zu empfehlen. Dabei ist die HFS als Standort für den Regelunterricht bewusst gewählt, um den Schüler in einem anregungsarmen Umfeld in einem kleinen, verlässlichen, klassenlehrer-orientierten System die Möglichkeit zu geben, sich nur auf ihre eigene Entwicklung, das Lernen und ihre neuen Ziele zu konzentrieren.

 

„Kein Abschluss ohne Anschluss“ – Zielsetzung der BuS-Klasse

Die BuS Klasse möchte den Jugendlichen perspektivisch in die nachschulische Berufs- und Lebenswelt führen. Unterricht, Praxis, Sozialerziehung, Organisation und Rahmenbedingungen sind so angelegt, dass alle Schülerinnen und Schüler individuell hinsichtlich des Kompetenzerwerbs im Bezug auf den Hauptschulabschluss gefördert werden. Hierbei ist der Fokus darauf gerichtet, die Schülerinnen und Schüler vom angeleiteten Kompetenzerwerb zum eigenständigen Lerner zu führen. Sie entwickeln sich so zu selbstständigen und selbstbewussten Berufseinsteigern, die arbeitsrelevante Fähigkeiten besitzen. Um dieses Ziel zu erreichen wird in folgenden Bereichen gearbeitet:

⇒Persönlicher Bereich

  • Aufzeigen individueller Fähigkeiten und Stärken
  • Lebenswegeplanung, Herausbilden eines realistischen Berufswunsches
  • Motivation wecken und Leistungsbereitschaft erhöhen

⇒Schulischer Bereich

  • Prozessbegleitende Förderdiagnostik
  • Handlungs-, projekt- und kompetenzorientiertes Lernen
  • Verknüpfung von schulischen- und beruflichen Lerninhalten
  • Ziel: Erwerb des Hauptschulabschlusses

⇒Beruflicher Bereich

  • Berufliche Orientierung durch Praktika, kontinuierlichen Praxistag, Berufswegeplanung
  • Enge Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit

⇒Gesellschaftlicher Bereich

  • Einbindung der Eltern sowie des sozialen Umfeldes des Jugendlichen

 

—— BUS 2. Bild—–